KünstlerInnen auf Social Media & Co.
Warum vermarkten sich insbesondere junge KünstlerInnen auf Social Media & Co? Welche Plattformen und Online-Marktplätze gibt es? Und was sind die Vor- und Nachteile einer Präsenz auf Social Media?
Neue Möglichkeiten für Kunstschaffende
Besonders für junge KünstlerInnen ist es nicht oft nicht einfach, Zugang zur etablierten Kunstszene zu bekommen und über Galerien verkauft zu werden. Da ist es nur naheliegend, dass viele versuchen, sich selbst eine Präsenz im Internet aufzubauen. Viele KünstlerInnen nutzen dazu Social Media und Online-Marktplätze. Auf diese Weise können sie selbst eine Marke aufbauen, direkt Kontakt zu InteressentInnen bekommen und ihre Bekanntheit steigern.
Für manche KünstlerInnen ist Social Media sogar die beste Variante, an relevante Zielgruppen abseits von Galerien und Kunstmessen heranzukommen.
Vorteile von Social Media:
- Direkter Kontakt zur Zielgruppe
- Aufbau der eigenen Bekanntheit
- Breite Reichweite (international)
- Vernetzung mit anderen KünstlerInnen
- Verkauf direkt an InteressentInnen
- niederschwellig
Doch Social Media bringt nicht nur Vorteile: Zunächst bedeutet es viel Arbeit, sich im hart umkämpfen Feld um die Aufmerksamkeit zu positionieren und aufzufallen.
Welche Plattformen KünstlerInnen auf Social Media nutzen
Sehr beliebt ist nach wie vor Instagram, das sich gut für visuelle Darstellungen und den Aufbau einer Community eignet. Aber auch Plattformen wie Facebook, YouTube oder TikTok sind Kanäle, die (junge) KünstlerInnen nutzen.
Mittlerweile ist die Konkurrenz jedoch groß geworden und der Aufbau eines erfolgreichen Kanals mit vielen FollowerInnen ist oft nicht einfach. Eine Erfolgsgeschichte, wie sie Dan Lam aka sopopomo erlebt hat, ist wohl eher die Ausnahme als die Regel: Die bildende Künstlerin wurde eines Tages von Miley Cyrus angeschrieben, welche ein Kunstwerk von ihr kaufen wollte. Dan Lam sagt: „I wouldn’t be a full-time artist right now if it wasn’t for Instagram[1]” (“Ich wäre keine Vollzeit-Künstlerin geworden, wenn es Instagram nicht gegeben hätte“). Auch der junge, britische Künstler Oli Epp wurden via Instagram berühmt. Er betont aber, dass es aufgrund der schnellen Veränderlichkeit sozialer Plattformen wichtig sei, sich auch abseits dieser zu etablieren. Außerdem warnt er davor, zu viel Zeit auf diesen Plattformen zu verbringen[2]. Weitere internationale Künstlerinnen auf Social Media, die insbesondere über Instagram ihre Kunst vermarkten, findet ihr in diesem Artikel.
Plattformen und Online-Marktplätze für Kunst und Design
Es ist durchaus möglich für KünstlerInnen, auf Social Media Kunst zu verkaufen – sei es direkt über die Kontakte, die dort entstehen, über implementierte Shop-Systeme oder die eigene Website. Darüber hinaus gibt es jedoch auch spezielle Online-Marktplätze, auf denen es teilweise unterschiedliche Schwerpunkte wie z. B. Design gibt. Hier schneiden die Zwischenhändler zwar mit, jedoch sind die Abgaben bei weitem nicht so hoch wie beim Verkauf über Galerien. Dafür müssen sich jedoch die KünstlerInnen selbst um den Versand und dessen Versicherung kümmern, was bei hochpreisigen, großformatigen Kunstwerken nicht einfach ist.
Etsy ist eine gute Plattform für Kunsthandwerk, Grafik, Illustration und kleinere Werke wie z. B. Drucke. Andere Plattformen wie Behance dienen eher dazu, das eigene Portfolio zu teilen und um Aufträge an Land zu ziehen und wird verstärkt von FotografInnen, DesignerInnen und IllustratorInnen genutzt. Instagram bietet eine Shop-Funktion, über die im eigenen Profil verkauft werden kann.
Neue Entwicklungen: digitale Kunst als NFTs
Seit einiger Zeit sind NFTs in aller Munde – was Kunst in Form von sogenannten „Non-Fungible Tokens“ kann, erfahrt ihr in unserem Blogartikel „Was Kunst mit NFTs zu tun hat“. Ein Anwendungsbereich sind digitale Kunstwerke, die fälschungssicher gehandelt werden können. Auf diesem Gebiet gibt es zahlreiche digitale Marketplaces wie z. B. OpenSea, Rarible, Nifty Gateway u.v.m. Je nach Plattform kommen unterschiedliche Kosten für das Anbieten von NFTs zustande.
Wir hoffen, ihr habt neue Einblicke in das Thema Kunst und KünstlerInnen auf Social Media gewonnen. Wenn ihr euch für digitale Kunst interessiert, könnt ihr in unserem Artikel „Kunst im Metaverse“ mehr lesen!
[1] https://www.artworkarchive.com/blog/breakthrough-artist-of-2016-dan-lam-s-strangely-captivating-sculptures, aufgerufen am 9.11.2022