Neue Ausstellungen in der Wiener Secession – Beloufa, Beschorner, Olson

 

Letzte Woche eröffneten die neuen Ausstellungen der Wiener Secession mit EBB & Neïl Beloufa, Liselott Beschorner und B. Ingrid Olson – wir waren bei der Vernissage und haben uns natürlich gleich alle angeschaut!

EBB & Neïl Beloufas „Pandemic Pandemonium“ – eine interaktive Ausstellung rund um NFTs und Crypto

Im Hauptraum der Secession zeigt Neïl Beloufa mit seiner Produktionsfirma EBB die interaktive Ausstellung „Pandemic Pandemonium“. Sie basiert auf Videos, die Beloufa bereits 2014 produziert hatte und die das Szenario einer weltweiten Pandemie zeigen, in der sich Menschen von zuhause aus über digitale Kanäle unterhalten. Diese Videos wurden recycelt und wiederaufbereitet – so wie Beloufa überhaupt gerne remixt und kollaborativ arbeitet. Im Gespräch mit Axel Stockburger von der Secession sprach er etwa darüber, dass er nicht an Autorschaft glaube und gerne mit unterschiedlichen Menschen zusammenarbeite.

Neïl Beloufa beschäftigt sich in „Pandemic Pandemonium“ auf humorvolle Art und Weise mit den Themengebieten Cryptowährungen, Blockchain, NFTs und mit der digitalen Welt. Die Ausstellung ist wie ein Spiel aufgebaut: die ZuschauerInnen werden zu aktiven TeilnehmerInnen und können Rätsel lösen, an Spielautomaten spielen und mit ein bisschen Glück am Ende auch echte Kunstwerke gewinnen. Man bewegt sich durch die verschiedenen Stationen namens Screen Talk, Cheat Island, Console of Quiz, Press Key Port, Hand of Vengeance, Tax Haven Roulette und Souvenir Shop: immersive Installation aus Videos, Skulpturen, animierten Objekten, interaktiven Elementen, selbstentwickelten Spielkonsolen und digitalen Kunstwerken. Die SpielerInnen können virtuelles Geld in der Währung „Sand Stock“ gewinnen, ein Bild digital einfärben und als NFT in der eigenen Wallet abspeichern und vieles mehr.

Produktion Studio Neïl Beloufa in Zusammenarbeit mit Grafikdesigner Jory Rabinovitz und 3D-Künstler Biche

 

Beloufas Produktionsfirma EBB hat sich darauf spezialisiert, kulturelle Erlebnisse und Produktionen zu kreieren und dafür Techniken des sogenannten Web3 zu nutzen wie z. B. Blockchain, NFT, und Community-Tokenization-Projekte. Als logische Konsequenz kann man die Ausstellung nicht nur vor Ort in der Secession durchspielen, sondern auch virtuell auf objkt.com.

Ist die Ausstellung nun eine Kritik an neuen digitalen Kommunikations-, Distributions- und Handelswegen? Oder sieht sie dezentrale Systeme als Chance für die Gesellschaft? Vieles bleibt unklar bzw. liegt im Auge des Betrachters, worauf auf eine Aussage Beloufas in einem Interview 2016 hindeutet: „The biggest danger is using art as a way to communicate some clear message, like it’s propaganda.”[1]

Beschorner & Olson

Neben EBB & Neïl Beloufa im Hauptraum gibt es auch Lieselott Beschorner im Grafischen Kabinett sowie B. Ingrid Olson in der Galerie zu sehen.

In der Ausstellung im Obergeschoss „Im Atem der Zeit“ von Lieselott Beschorner sind sowohl jüngste Arbeiten als auch Werke aus früheren Schaffensperioden zu sehen. Sie ist der Secession schon seit langem verbunden, war sie doch 1951 eine der ersten Frauen, die Mitglied der Künstler*innenvereinigung wurde und hatte dort bereits 1954 ihre erste Einzelausstellung.

Ingrid Olson stellt im Untergeschoss der Secession in der Ausstellung „Elastic X“ neue Werke aus: von Installationen über Kleinskulpturen bis hin zu fotografischen Objekten. Unabhängig vom Medium beschäftigt sie sich kontinuierlich mit den wahrgenommenen Beziehungen zwischen ihrem eigenen Körper, den Körpern der Betrachtenden und dem architektonischen Körper.

PS: Die Ausstellungen der Wiener Secession sind übrigens auch in unserem neuen Kulturkompass Österreich 2022 gelistet – mehr dazu findet ihr hier.

 

 

 

[1] http://evenmagazine.com/neil-beloufa/ Neïl Beloufa im Interview mit Jason Farago, Ausgabe: Frühling 2016.

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